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Johannes Itten und Mazdaznan am Bauhaus

Nachdem Johannes Itten die Ernährungs-, Atem- und wohl auch die Charakterlehre von Mazdaznan schon während seiner Jahre an der Stuttgarter Kunstakademie (1913–1916) für sich selbst anwandte, setzte er diese Erkenntnisse erstmals als „Lehr- und Erziehungssystem“ an seiner eigenen privaten Kunstschule in Wien (1916–1919) pädagogisch ein. Spätestens 1918/19, immer noch vor seinem Wechsel zum Bauhaus, rezipierte er auch das kultur- und kunstgeschichtlich erweiterbare Rassen-Modell von Mazdaznan. Doch wie wirkte sich diese rassistische Weltanschauung des Schweizer Bauhaus-„Meisters“ auf die Bauhaus-Praxis aus?

Eine Darstellung des Themas „Johannes Itten und Mazdaznan“ könnte als beabsichtigter politischer Rufmord des genannten Bauhaus-Lehrers verstanden werden. Denn unter der Überschrift „Stadt will Straße nach Rassentheoretiker benennen“, hatten 2011 die „Münchner Lokalberichte“, eine kleine Zeitschrift im Umfeld der Münchner Partei DIE LINKE, einen zumindest in München äußerst wirksamen Artikel gegen Itten abgedruckt. Der torpedierte damit erfolgreich den vom Bezirksausschuss Schwabing-Freimann angeregten, vom Ältestenrat des Stadtrats im Sommer 2011 abgesegneten und dann vom Kommunalausschuss im Herbst 2011 – ohne Einwände des für Recherchen bei solchen Namensgebungen zuständigen städtischen Vermessungsamtes – schließlich beschlossenen Antrag, in einem Neubaugebiet vier neue Straßen nach den Bauhaus-Künstlern Fritz Winter, Gertrud Grunow, Max Bill und eben Johannes Itten zu benennen. Der Rassismusvorwurf wurde dabei wissenschaftlich abgestützt mit dem Hinweis auf das Mazdaznan-Kapitel im sport-geschichtlichen Werk von Bernd Wedemeyer-Kolwe „Der neue Mensch: Körperkultur im Kaiserreich und in der Weimarer Republik“ (Würzburg 2004, hier S. 153–164). Dem Fraktionschef der Grünen im Münchner Stadtrat kam der Artikel der „Münchner Lokalberichte“ vor Augen und er gab die Information, nach Rücksprache mit seiner Fraktion, an das Direktorium der Stadt. Dort wurde die Angelegenheit weiter verfolgt mit der Konsequenz, dass im Juli 2012 der Kommunalausschuss des Stadtrats die bereits beschlossene, wenn auch erst auf dem Reißbrett vorhandene Johannes-Itten-Straße wieder „entnannte“ (so der Fachausdruck) mit Hinweis auf die Begründung des Kommunalreferats: Itten sei Mazdaznan-Anhänger gewesen und damit Anhänger „einer religiösen Lehre mit zarathustrischen, christlichen und hinduistischen Merkmalen, die durch ihre rassistischen Elemente eine Affinität zur Ideologie des Nationalsozialismus aufweist“. Die Münchner Abendzeitung kommentierte am 12. Juli 2012: „Stadt ändert umstrittenen Straßennamen. Johannes Itten, ein Künstler, sollte der Namensgeber sein – doch seine Vita hat einen dunklen Fleck.“ Impliziert war der Vorwurf, dass damit wohl auch das Bauhaus selbst mit seinem gefeierten Meister von „Form und Farbe“ einen solchen „dunklen“ rassistischen Fleck besitzt. Die Münchner Umbenennung in eine Margarete-Schütte-Lihotzky-Straße 2013 nach der österreichischen Architektin und kommunistischen Widerstandkämpferin, Schöpferin der „Frankfurter Küche“, vermochte diesen angeblich braunen Flecken nicht reinzuwaschen.

Es wäre an dieser Stelle wenig zielführend, ausführlicher dem insgesamt nicht sehr originellen Rassismus der „Mazdaznan-Lehre“ und ihres Gründers Dr. Otoman Zar-Adusht Hanish, vulgo der deutschstämmige Amerika-Auswanderer Otto Hanisch nachzugehen. Denn dieser mit einem naturwissenschaftlichen Evolutionismus gekoppelte Rassismus war auf weite Strecken Parallel- und Gegenentwurf zum Rassismus der Theosophie und Anthroposophie, denen sich ab 1916/17 auch Itten als Leiter seiner Wiener Malschule zuwandte (ebenso wie der Astrologie und Zahlenmystik). Nachdem er die Ernährungs-, Atem- und wohl auch die Charakterlehre von Mazdaznan schon während seiner Jahre an der Stuttgarter Kunstakademie (1913–1916) für sich selbst anwandte, setzte er diese Erkenntnisse erstmals als „Lehr- und Erziehungssystem“ an seiner eigenen privaten Kunstschule in Wien (1916–1919) pädagogisch ein. Spätestens 1918/19, immer noch vor seinem Wechsel zum Bauhaus, rezipierte er auch das kultur- und kunstgeschichtlich erweiterbare Rassen-Modell von Mazdaznan mit dessen immerhin doch überraschender Aussage, die Juden gehörten der weißen Rasse an. Der Mazdaznan-Rassismus war deshalb frei von Antisemitismus – das galt gerade auch für Itten! Aber es ist kein Geheimnis, dass Ittens Vision des Bauhauses, wie er sie etwa in seinen fünf Bauhausvorträgen im Spätherbst 1922 unter dem Titel „Der kommende Mensch“ auch öffentlich in Weimar vortrug, das „Haus des weißen Mannes“ (Bauhausmappe 1921) und damit das Haus der kommenden, der siebten Rasse war. Und dass in diesem „weißen“ Bauhaus der Zukunft arische Künstler-Mönche durch ihr Rassereines Leben (im Mazdaznan-Sinne also auch durch die Reinheit des „Blutes“) eine neue und reine Kunst hervorbringen sollten, daran ließ er in seiner Vortragsreihe keinen Zweifel. Doch wie wirkte sich diese rassistische Weltanschauung des Schweizer Bauhaus-„Meisters“ auf die Bauhaus-Praxis aus?

Es ist nicht zu leugnen, dass Ittens rassistischer Glaube an die nach dem Ersten Weltkrieg in Gebildetenkreisen durchaus populäre Mazdaznan-Lehre auch sein pädagogisches Rezept für das Bauhaus selbst war, wobei er dabei zunächst völlig von dessen Direktor Walter Gropius unterstützt wurde. Wesentlich war dafür die Tatsache, dass „Mazdaznan“ als innerweltliche Selbsterlösungslehre eine Spielart der seit 1900 nicht nur in den deutschsprechenden, sondern auch in den protestantisch geprägten angelsächsischen Ländern populären „Lebensreform“-Bewegung war. Im Zentrum stand also nicht nur eine rassistische Weltanschauung, sondern eine „lebensreformerische“ körperliche und mentale Alltagspraxis. Die erfolgreichste Mazdaznan-Publikation, auch am Bauhaus, war nicht zufälligerweise eine Ernährungslehre plus Kochbuch – ein sicher ungewöhnliches Erzeugnis im globalen Korpus religiöser Heiliger Schriften (wobei Speisetabus ja auch ein Bestandteil der uns geläufigen Konfessionen und Religionen sind).

Diese lebensreformerische Praxis sollte nach Ittens Vorstellungen das „Bauhaus“ stabilisierend durchdringen. Solche innere und äußere Stabilisierung war notwendig. Denn die dortigen Studierenden mussten nach dem Ersten Weltkrieg (aus dem ja manche von ihnen als traumatisiert-suchende Soldaten zurückkehrten) und in den stürmischen Revolutions- und dann Inflationsjahren, bei aller ihnen gewährten künstlerischer Freiheiten, doch auf eine zum geordneten Schulbetrieb als notwendig erachtete Disziplin erst hinerzogen werden. Während Gropius hierbei zunächst auf die großsprecherische Botschaft der ego-zentrierten „Selbstbeherrschung“ durch den „Inflationsheiligen“ Lou Hauesser hereinfiel – aber das ist eine andere Geschichte – setzte der ausgebildete Gymnasiallehrer mathematisch-naturwissenschaftlicher Richtung Itten auf die geistige Orientierung an der Mazdaznan-Lehre und vor allem auf deren Umsetzung durch Anweisungen für die psychosomatische Selbstdisziplinierung. Sie galten auf dem Felde der gesamten Lebensführung, also beim Atmen und Essen, aber auch unter Einschluss der Sexualität als wesentlichem Aspekt der Rassen-Hygiene und Eugenik. Denn die Selbstreform durch Mazdaznan hatte immer als über-individuelles Ziel die Rassen-Veredelung. Inspiration erhielt Itten dabei durch das deutsche Mazdaznan-Zentrum in Leipzig, mehr noch durch Aufenthalte in der Mazdaznan-Siedlung Aryana in Herrliberg bei Zürich. Dorthin zog er dann auch, ein „Eingeweihter“ unter Gleichgesinnten, als es 1923 zwischen ihm und dem Bauhaus zur Trennung kam.

Johannes Itten im Mazdaznan-Ornat mit Stehkragen, ca. 1921; CC BY-SA 3.0

Am Bauhaus ging es Itten wohlgemerkt nicht nur um den Einsatz der Mazdaznan-Praxis bei den weiblichen und männlichen Studierenden, sondern zuerst und vor allen Dingen bei ihm selbst und seiner Frau Hildegard. Dies setzte eine, möchte man fast sagen, pietistisch-intensive und ständige Selbstbeobachtung und Selbstkontrolle voraus Ihre theoretische Basis war die Mazdaznan-„Selbstdiagnostik“, eine auf der Phrenologie (Schädellehre) basierende Temperamentenlehre. Auch Ittens bekannte fotografische Selbstinszenierung mit Schädelrasur und im pseudopriesterlichen Mazdaznan-Ornat gehört in diesen phrenologischen Kontext. Aus der „Selbstdiagnostik“ ließen sich dann die entsprechenden Folgerungen für die jeweils angemessene Nahrungszusammensetzung, für die bewusste Atmung, für die „Drüsenpflege“ (besonders der „Geschlechtsdrüsen“) oder für den Geschlechtsverkehr ableiten. Ein schamhaftes Verschweigen entsprechenden Quellenmaterials ist hier übrigens gänzlich kontraproduktiv für das Verständnis Ittens. Der hatte seit der Jugend seinen Körper zunächst notgedrungen einer rigiden asketischen Selbstreglementierung unterworfen, und er krönte diese schließlich freiwillig durch die Mazdaznan-Körperschulung.

Was den zuletzt genannten Punkt der Sexualität betrifft, so lagen hier beim Ehepaar Itten Triumpf und Scheitern tragisch beieinander. Die Geburt des Sohnes Johann Matthias (genannt „Bueli“) im Juni 1920 feierte Johannes Itten mit dem berühmten goldhinterlegten Andachtsbild eines (seines!) Kindes als Priester-Fürst, über welchen der Mazdaznan-Stern seine Bahn zieht: Hier wurde die Geburt des „Kommenden Menschen“ proklamiert, von Itten bestätigt durch seine rassische Zuordnung des Sohnes in einer Mitteilung an seine Frau: „er ist ja doch durchsichtig weiß“. Der mehr-als-weiße Mensch mit seiner alabasterartig hell-durchscheinenden Haut war das Rassen-Hochziel von Mazdaznan. Das „Bueli“ war also der Prototyp des durch die erfolgreiche Mazdaznan-Praxis seiner Eltern einschließlich der richtig terminierten Zeugung und der von der Mutter praktizierten „vorgeburtliche Erziehung“, geformten höheren Neuen Menschen (die „Geburt“ des „Neuen Menschen“ war ja eines der zentralen künstlerischen Motive dieser expressionistischen Nachkriegsjahre – siehe etwa Heinrich Vogeler!) Umso mehr traf dann die Fehlgeburt des zweiten Kindes im Herbst 1922, einer Tochter, insbesondere die dafür als Trägerin der Zukunft der Rasse verantwortliche Mutter (sie war im Januar 1921 auch formal dem Mazdaznan-Bund beigetreten), die hier scheinbar bei der Selbst-Optimierung versagt hatte. Mazdaznan bedeutete also unter Umständen eine erhebliche Selbstüberforderung der sich ihren Zwängen gewissenhaft Unterwerfenden.

Johannes Itten, Kinderbild, 1921/1922
Foto: Kunsthaus Zürich, © VG Bild-Kunst, Bonn 2019

Der „pädagogische Krafthuber“ Itten (so Oskar Schlemmer über ihn) unterwarf ab Herbst 1919 die Studierenden in seinem „Vorkurs“-Unterricht dem disziplinierenden Training der Mazdaznan-Atemlehre mit ihren rhythmischen Lockerungs- und Konzentrationsübungen. Es ging dabei nicht zuletzt darum, die dadurch verstärkte individuelle Körpererfahrung mit einem bindenden Gemeinschaftserlebnis auszubalancieren. Nach Wedemeyer-Kolwe war das Bauhaus die erste Kunstschule, an der Rhythmische Gymnastik auf dem Lehrplan stand.

Zur Verbreitung der lebensreformerischen Praxis von Mazdaznan setzte Itten mittels seines „Assistenten“ (so Oskar Schlemmer), des Bauhaus-Lehrers Georg Muche als dem Leiter des Küchen-Gartens und als Vorsitzender der Küchenkommission des Bauhauses, ab dem Jahre 1921 zudem die Bauhaus-Kantine ein. Mangelnahrung infolge der Wirtschaftsnot und vegetarische Mazdaznan-Diät gingen dabei ein unheiliges Bündnis ein. Nicht nur die Zubereitungsweise der Nahrung, sondern auch die Präferenz für bestimmte „reinigende“ und „heilende“ Nahrungsmittel – etwa Knoblauch oder Zwiebel zur Darmreinigung – akzentuierten die Mensa-Kost. Es gab sogar im Dezember 1921 eine schriftliche Abstimmung unter den Kantinennutzern, ob sie für oder gegen Zwiebel-Essen in ihrer Mensa waren: Gropius unterschrieb auf der Zwiebelgegner-Liste – ein kleines, aber deutliches Anzeichen, dass sich die Wege von Itten und Gropius nun zu trennen begannen. Eine Detail-Analyse der damals für den Bauhaus-Garten bestellten Jungpflanzen oder Sämereien zeigt den Sieg der Mazdaznan-Kost. So wird etwa der Erwerb von 100 Stück Veilchenpflanzen nur verständlich, wenn man die Anwendung von Veilchen-Blüte und Veilchen-Wurzel in der Mazdaznan-Kochlehre kennt.

Itten und Georg Muche organisierten am Bauhaus darüber hinaus einen studentischen Mazdaznan-Zirkel mit Zügen einer säkularen mönchischen Lebensgemeinschaft. Diese kleine „Mazdaznan-Gemeinde“ (Paul Citroen) mit weiblichen und männlichen studentischen Mitgliedern bestand von 1919 bis 1923. Eine ihrer bauhausinternen Aufgaben war die Rekrutierung des freiwilligen Küchenhelfer-Dienstes. Im Mittelpunkt standen aber körperbezogene Rituale („Übungen“): Das richtige Ein- und Ausatmen, gemeinsames Singen mit rhythmischen Bewegungen („Harmonie-Übungen“), die konzentrierte Essenseinnahme, das Einhalten von Fastenperioden, diverse Prozeduren der Körperreinigung einschließlich der Darmreinigung durch Spülungen (Darmeinläufe) bzw. durch Abführmittel, die „Drüsenpflege“ (besonders auf die „Geschlechtsdrüsen“ bezogen), Konzentrations- und Meditationsübungen. Den einzigen ausführlichen Einblick in die Praktiken dieses „sektiererischen“ Kreises erlauben die zeitgenössischen Zeichnungen und die späteren schriftlichen Erinnerungen von Paul Citroen, der 1922 ans Bauhaus kam. Er illustrierte auch das Mazdaznan-Verfahren der angeblich reinigenden Hautpunktierung (Einreiben der Haut mit Holzasche, dann Punktierung mittels Nadelmaschine; es folgte die Behandlung der Haut mit Abführ-Öl, nachfolgend eine Ganzkörper-Bandagierung und ein dadurch bewirktes Ausschwitzen der Unreinheiten). Als selbsternannte Bauhaus-Elite sollte dieser den zwingenden Vorschriften von Mazdaznan sich unterwerfende Kreis den zentrifugalen Kräften der Inflationsjahre entgegenwirken, einen „Halt (...) im allgemeinen Chaos“ und „gehobenes Selbstbewusstsein“ bieten, wie Citroen es rückerinnernd formulierte.1

Doch an der Indifferenz der meisten Studierenden, am Protest mancher Werkstätten-Betreuer und vor allem am schließlich prinzipiellen Widerstand von Gropius scheiterte Itten mit seinem eigentlichen Ziel, das Bauhaus in das – im innerweltlichen Sinne – geistig höhere und rasse-reine „Haus des weißen Mannes“ zu transformieren.

Paul Citroen, Mazdaznan-Kuren, ca. 1922
Bauhaus-Archiv Berlin, © VG Bild-Kunst, Bonn 2019.

Die obenstehenden Ausführungen fassen die Ergebnisse der beiden Veröffentlichungen des Verfassers zusammen:

Ulrich Linse: Der spurenlose Mazdaznan-Vortrag von Otto Rauth, in: Peter Bernhard (Hg.): Bauhausvorträge. Gastredner am Weimarer Bauhaus 1919-1925 (Neue Bauhausbücher, hg. vom Bauhaus-Archiv Berlin, neue Zählung Bd. 4), Berlin 2017, S. 217-232; Ulrich Linse: Die Mazdaznan-Pädagogik des Bauhaus-Meisters Johannes Itten. Dieser Text steht als Download (pdf) im online-Anhang der gerade genannten Veröffentlichung zur Verfügung unter www.bauhaus.de/de/bauhaus-archiv/2129_publikationen/2132_bauhaus_vortraege/ (04.02.2019).

●Footnotes
  • 1 Paul Citroen, „Mazdaznan am Bauhaus“, in: Eckhard Neumann (Hg.): Bauhaus und Bauhäusler. Erinnerungen und Bekenntnisse, erweiterte Neuausgabe, DuMont, Köln 1995, S. 87-95, hier: S. 90.
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