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Hamhŭngs Zwei Waisen (Für Konrad Püschel)

Ein ostdeutscher Internationalismus in Nord-Korea durch einen chrono-politischen Blick

Doreen Mendes Arbeit Hamhung’s Two Orphans, die nach einem Kapitel aus Coréennes (1959) von Chris Marker benannt ist, untersucht die Transformation des Bauhauses von seiner Bedeutung als internationalistische Moderne hin zu Elementen eines sozialistischen Internationalismus der DDR in einer Zeit, als Architektur eine staatsgründende Funktion im Kontext des globalen Kalten Krieges hatte.

„Die Erzählung besagt, dass ein Waisenkind, das nach vielen Jahren des Exils das Haus seiner Eltern wiederentdeckte, zur eigenen Überraschung sich dort bereits vorzufinden sieht – eine Doppelgängerin von ihr, identisch bis ins kleinste Detail, welche es offensichtlich als Eindringling begrüßte. Bis zu dem Tag, an dem ein Nachbar (ein Skeptiker) kam, um sie beide zu sehen – mit einer Katze. Beim Anblick dieser zuckte die Thronräuberin vor Schreck zusammen und nahm wieder ihre wahre Gestalt an – die einer Ratte.“ – Chris Marker, Coréennes, 19591

Aarti Sunder, Drei Zeichnung nach Fotografien, 2018.
Links: Nach einer Fotografie von ADN-Fotograf Tautz in Hamhŭng, März 1960, Zentralbild Nr. 71248/2N, Bundesarchiv;
Mitte: Nach einer Fotografie, Dezember 1958, Zentralbild/ADN, 60537/1N und Korean Central News Agency, Pyongyang, D.P.R.K.;
Rechts: Nach der Fotografie „Hamhung Zentraler Platz“ von Konrad Püschel, Fotoalbum, 1/018378/28, Nachlass Konrad Püschel, Stiftung Bauhaus Dessau.

Der Wiederaufbau der nordkoreanischen Industriestadt Hamhŭng, welche unter anderem einen Jugendklub mit Theatersaal und Kinoapparat als Geschenk der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) umfasst2, ist das Projekt eines Architektur-Internationalismus aus der DDR zwischen 1955 und 1962. Der am Bauhaus ausgebildete Architekt Konrad Püschel aus der DDR leitete als „Stadtbaubrigadier“ zwischen 1955 und 1959 den ersten Bauabschnitt in Hamhŭng.

Auf der Suche nach Fotoaufnahmen vom Hamhŭng im Jahr 2018 landete ich auf flickr. Sehr viele der Alben des flickr-Nutzers enthalten Aufnahmen verschiedener Orte in Nordkorea wie Haeju, Kaesong, Pyongyang oder Wonsan. Andere Alben sammeln Fotos von Ortschaften in Ostdeutschland wie Brandenburg, Teltow oder Wernigerode, etc. Das Album „Hamhŭng“ hat 56 Aufnahmen, datiert auf März 2008, mit folgender Kurz-Beschreibung: „Hamhŭng ist die zweitgrößte Stadt der DVRK und ein wichtiges Industriezentrum. Die Altstadt wurde während des Koreakrieges stark zerstört und mit Hilfe der DDR von 1955–1962 wieder aufgebaut. Mehrere Gebäude aus dieser Zeit zeigen den Einfluss des Bauhaus-Designs. Das Projekt endete aus politischen Gründen zwei Jahre früher als geplant.“3

Hamhŭng, Zentraler Platz, 2008
Flickr, Foto: © Moravius

Der flickr-Nutzer kennt sich sehr gut aus. Es sind Informationen, die nicht ohne weiteres abrufbar sind so wie es üblicherweise mit den bekannten Bauhaus-Projekten der Fall ist. Ähnlich vieler Architekturprojekte aus der DDR in geopolitischen Geografien der „sozialistischen Freundschaft“4 so ist auch der Wiederaufbau der Industriestadt Hamhŭng durch die Städte- und Hochbaubrigaden aus der DDR in Nordkorea, bzw. der Demokratischen Volksrepublik Korea (DVRK), nach dem verheerenden Krieg von 1950–1953 bisher weder auf der Ebene der Architekturpraxis (mikro-politisch) ausreichend erforscht noch über die Extreme des globalen Kalten Krieges (makro-politisch) hinaus kaum kontextualisiert worden. In Wertschätzung vor allem kürzlich erschienener Publikationen5 sei jedoch zu erwähnen, dass die Intensität der Debatten sich aktuell ändert. Sowohl diesen als auch meiner eigenen kuratorischen Forschung zum Hamhŭng-Projekt von Konrad Püschel aus der DDR liegen möglicherweise auch die Sorge um politische Tendenzen im gegenwärtigen Europa zu Grunde, welche im Zusammenhang der „crises multiformes“6 (multidimensionale Krisen) bzw. eines „global swing to the right“7 zu lesen sind, die im Zusammenhang transgenerationaler Symptome aus der Erfahrung von Sprachlosigkeit, des Unbehagens, der Ignoranz oder der Brüche stattfinden als eine der vielen Folgen eines „transnational turn“8 um 1989. Als ob Chris Marker in die Zukunft hat blicken können, beschreibt er nach seiner Reise nach Nordkorea Mitte der 1950er-Jahre in Anlehnung an ein koreanisches Märchen die Figur der Suche nach dem Erinnern als Waise. Mit Chris Marker gedacht kommt heute ein solches Hamhŭng-Projekt vielmehr als eine Waise der Geschichte daher, oder müsste sogar als solche eine Geschichtsschreibung konfrontieren, die nunmehr im Haus der Eltern auftaucht „nach vielen Jahren des Exils“ im Unbewussten der Geschichte, um die faschistoide „Thronräuberin“ des Erinnerns zu entlarven. Eine Waise, deren gelebte Erfahrungen die Formen von „ephemere Teile, die Verschnitte und die Ausschnitte.“ darstellen, die „in den Mülleimer der Geschichte verschwunden“9 wären, d.h., deren Lebensraum, wenn überhaupt, in den Randzonen von Institutionen und Bibliotheken zu finden ist.

Im Fall des Hamhŭng-Projektes von Konrad Püschel ist die bis vor kurzem „peinliche Stille“10 über eines der größten Bauprojekte der DDR nach dem Krieg jedoch umso erstaunlicher, da im ersten Abschnitt sowohl der Planung als auch Realisierung der Architekt Püschel als „Stadtplanungsbrigadier“ das Projekt leitete, welcher von 1926 bis 1930 am Bauhaus Dessau bei Hannes Meyer, Ludwig Hilbersheimer und anderen Architektur studierte. Während seiner Studienzeit war Püschel auch am Bau der Siedlung Dessau-Törten von Walter Gropius beteiligt, wo er grundlegende stadtplanerische Konzepte erprobte, mit denen kostengünstige Lebensräume für Werktätige – zwei Jahrzehnte vor dem sozialistischen Aufruf zur „Industrialisierung des Bauens“ (Chruschtschow, 1954) – realisiert wurden. Überhaupt ist es Püschels Studium am Bauhaus zu verdanken, dass heute eine umfassende Fotodokumentation seiner Arbeit in Nordkorea (1956–1959) im Archiv der Stiftung Bauhaus Dessau zu finden ist, die bauhaus imaginista dazu veranlasste, einen Forschungsauftrag zu vergeben. Im Zuge meiner Erforschung der Arbeit von Konrad Püschel in Nordkorea konnte ich kaum – bis auf wenige Ausnahmen11 – auf existierende Analysen des Stadtbauprojektes in Hamhŭng zurückgreifen. Diese Lücke in der sonst akribischen Bauhaus-Forschung bestätigt die „peinliche Stille“, die Fredric Jameson in Bezug auf Narrationen, Erzählungen, Archive sowie Projekte, die im Zusammenhang mit dem Staatssozialismus der DDR entstanden sind, diagnostiziert. Er stellt fest, dass Projekte aus der DDR einem „systematische Vernachlässigung“ ausgesetzt sind durch „West-Rheinische liberale und radikale Intellektuelle gleichermaßen,“ die oft „im Namen des Stalinismus und des Totalitarismus“12 Projekte wie die aus Hamhŭng moralisch kategorisiert bzw. verstummt lassen haben. Eine Stille, welche mit den Jahren sich zu normalisieren schien. Perfekt für die Ankunft dieses Double, vom dem Chris Marker in Coréennes (1959) spricht. Hier füllt es irrlichternd den Platz der Verschwundenen, um schließlich den Thron der Revolution zu rauben.13 Es ist die Stille des Westens, die nunmehr Stück für Stück in Frage gestellt bzw. vernachlässigt wird – durch Projekte wie bauhaus imaginista, welches das Wieder-Auftauchen dieser Waisen der Geschichte provoziert; eine Waise zum Beispiel mit dem Namen Hamhŭng oder Städtebaubrigadier, die eine Praxis außerhalb der binären Extreme von Konformismus und Dissidentismus zur sozialistischen Realität beschäftigt. Diese Praxis verlangt zudem nach einer Analyse der Abweichung zum Sowjet-Sozialismus, welches das Hamhŭng-Projekt bereits in der Gründerzeit der DDR (1950er) beanspruchen zu scheinen wollte. Bis in die frühen 1970er-Jahre wurde dem Bauhaus in Dessau der Vorkriegszeit von der Polit-Elite der DDR zudem ein „bürgerlicher Kosmopolitanismus“ nachgesagt, der sich mit den ideologischen Prinzipien des neu gegründeten Bauern- und Arbeiterstaates nicht vereinbaren ließ. Obwohl doch gerade die „Tätigkeit der Gruppe Hannes Meyer in der UdSSR in den Jahren 1930 bis 1937“ – wie Konrad Püschel einen Artikel in Form+Zweck von 1976 betitelte – die Ausrichtung des Bauhaus in die Nähe der Komintern, der Vierten Kommunistischen Internationale, rückt.

Püschel ging 1931 mit Philipp Tolziner zunächst nach Moskau. Kurze Zeit später war er beteiligt an der Planung sowie Realisierung einer „Sotsgorod“ (sozialistische Stadt) in der Industriestadt Orsk im Ural,14 welches ein weiteres Projekt für Püschel war, seine Arbeit an stadtplanerisch-modernistischen Prozessen zu verfeinern. Das Hamhŭng-Projekt der DDR in Nordkorea der 1950er-Jahre könnte dabei jedoch bereits als Akt der Selbstbestimmung (self-determination) des neu gegründeten Staates verstanden werden. Während Moskau mit Pjöngjang verhandelte, finden sondierende Gespräche am Rande der Genfer Konferenz 1954 statt, obwohl die DDR von den Vereinten Nationen noch lange nicht als souveräner Staat anerkannt, d.h. Zaungast der Konferenzen war: „Otto Grotewohl sagte einem nordkoreanischen Delegierten, sein Land sei bereit, beim Wiederaufbau einer der im Krieg zerstörten Städte zu helfen.“15 Das erwirkte noch im selben Jahr der Konferenz in Genf einen unabhängigen Vertrag zwischen der DDR und DVRK zum Wiederaufbau Hamhŭng. Diese Abweichung vom Sowjet-Sozialismus in Moskau könnte ein Grund dafür sein, dass der Wiederaufbau unter der Leitung von Konrad Püschel und anderen16 in Deutsche Architektur nicht dokumentiert wurde, obwohl das Hamhŭng-Projekt das umfangreichste Projekt der DDR sowohl als sozialistischer Städtebau als auch der „internationalen Solidarität“ war: Das großformatige Journal Deutsche Architektur wurde 1952 gegründet und herausgegeben von der Deutschen Bauakademie der DDR – über viele Jahre unter der Chef-Redaktion von Kurt Liebknecht, Architekt und Neffe von Karl Liebknecht – und dokumentierte im Detail Stadtbauprojekte, Gebäudepläne, Reden des Zentralkomitee der DDR sowie der Kommunistische Partei der Sowjetunion (KPdSU) zum Bauwesen sowie Bauten der DDR im Ausland, d.h., das Journal ist damit auch eine Dokumentation der Architektur des Aufbaus eines staatssozialistischen Staates bzw. mit der Mauerschließung am 13. August 1961 einer kommunistischen Diktatur.

Neues Deutschland, 24. Juli 1954, S. 3.

Doreen Mende, Hamhung’s Two Orphans, Ausstellungsansicht bauhaus imaginista. Moving Away: The Internationalist Architect, Garage Museum of Contemporary Art, Moskau, 2018.
Foto: Silke Briel.

Nicht zufällig findet eine der Differenzierungen im Rahmen des internationalen Forschungsprojektes bauhaus imaginista außerhalb akademischer Diskursökonomien statt. Denn eine zeitgenössische Differenzierung des Stadtbauprojektes in Hamhŭng benötigt die bedingungslose Unterstützung von para-akademischen Forschungsmethoden, welche oft Methoden künstlerischen Handelns oder zukunftsorientiertem Spekulierens sind. Gerade diese Methoden sind es, mit denen das Hamhŭng-Projekt in Bezug auf „ineinandergreifende Geschichten von ungleichen Modernitäten“17 bzw. „ineinandergreifende Geografien“18 analysiert werden kann. Um der Spezifik dieses Architektur-Internationalismus aus der DDR näher zu kommen, galt mein Interesse an Konrad Püschels Arbeit in Nordkorea den Produktionsbedingungen als Konglomerat von politischen, sozialen und kulturellen Elementen, welche die „Planung des Wiederaufbaus der Städte Hamhung und Hungnam in Nordkorea durch die DAG-Städtebaubrigade der DDR“19 ermöglichte. Die Untersuchung der Produktionsbedingungen erlaubte, sowohl mikro- also auch makro-strukturelle Narrationen von architektonischer, edukativer, sozialer sowie politischer Bedeutung in Betracht zu ziehen. Mit anderen Worten, mit wem hat die Waise „Hamhŭng“ studiert? Was hat sie gesehen? Was hat sie gedacht? Womit war sie nicht einverstanden? Wem hat sie zugehört? Welche Bücher hat sie gelesen? Welche Filme geschaut? Jedoch im Unterschied zur Arbeit der Architekturhistorikerin, die so präzise wie möglich anhand vorgefundener Dokumente der Vergangenheit so etwas wie eine Geschichtsstunde detaillieren muss, mobilisiert eine „para-disziplinäre Tendenz“20 des kuratorischen Arbeitens im Feld der Kunst ein Außen der Geschichtlichkeit am Ort der „Monsterwunden“21 Dieses Außen beansprucht die Artikulation des Blickes dieser Waisen der Geschichte wie Chris Marker sprechen würde, d.h., das Außen der Geschichtlichkeit wirft einen Blick der Gegenwart – zum Teil konfrontiert mit „peinlicher Stille“ aufgrund einer Politik der Macht oder mit der Missbilligung des Double, der die Waise als Eindringling wahrnimmt. Der Blick der Waisen mobilisiert eine chronopolitische Gegenwart, d.h. eine asymmetrische Gegenwart, in der sich Affekte von Widerwille und Wertschätzung mischen, um die Autorität des Dokuments als Methode der Geschichtsschreibung gegen sich selbst zu richten.

Doreen Mende, Hamhung’s Two Orphans, Ausstellungsansicht bauhaus imaginista. Moving Away: The Internationalist Architect, Garage Museum of Contemporary Art, Moskau, 2018.
Foto: Silke Briel.

Während meine kuratorische Arbeit versuchte, mit Hilfe von Archivmaterial mit einer historischen Aufbereitung des Hamhŭng-Projektes von Püschel im engen Kontakt zu bleiben, ginge es darüber hinaus auch um eine kritische Reflektion sowie Artikulation dieser historischen Aufbereitung in Bezug auf Fragestellungen der Gegenwart. Gemeinsam mit der konzeptuelle Grafikerin Laure Giletti ist daraus eine Schichtung von Erzählsträngen entstanden, die die Form einer räumlichen Installation unter dem Titel Hamhŭng’s Two Orphans (To Konrad Püschel) angenommen hat: Jeweils zwischen zwei und vier Text- und Bildelemente sind auf insgesamt 13 Paneelen nicht in chronologischer, sondern in chronopolitscher Beziehung zueinander gesetzt worden. Die Form der Artikulation mag dabei näher zur Idee der Montage rücken, jedoch sehe ich die Installation vielmehr als eine Konstellation von Text- und Bild-Elementen, die als research display eine Reihe von Fragen aufwirft.22

Doreen Mende, Hamhung’s Two Orphans, 2018, drei Plakate mit Fragen zum Mitnehmen.

Als Teil der Installation standen den Besucher*innen drei A2-Plakate mit jeweils einer Frage zum Mitnehmen zur Verfügung mit der Idee, die Frage nach den Untoten des Internationalismus, des sozialen Vertrages der Stadt und der Geopolitik von Architektur sprichwörtlich in die Stadt der Gegenwart zu tragen. In meinem Beitrag zu bauhaus imaginsta geht es also um eine Differenzierung der städteplanerischen Arbeit des Architekten Konrad Püschel mit der Idee, anhand des Stadtbauprojektes in Hamhŭng sowohl (1) zu einer Diversifizierung der Debatte um die Bauhaus-Geschichte beizutragen wie sie bauhaus imaginsta vorschlägt, indem das Bauhaus über die Extreme des Kalten Krieges hinaus problematisiert, d.h., über eine binäre Deutungshoheit wie Chicago vs. Moskau situiert wird, als auch (2) einen Architektur-Internationalismus aus der DDR vorzuschlagen, welcher zugleich eine staatsformende sowie diplomatische Funktion unter Bedingungen des globalen Kalten Krieges hatte.

Im Konvolut der Fotografien von Konrad Püschels Reise nach Nordkorea der 1950er-Jahre ist die Aufnahme einer jungen Chemiewerksarbeiterin im Labor.23 Die Chemiewerksarbeiterin lächelt leicht. Diese Geste erzeugt einen lachenden Blick. Ihre Augen schauen nach links so als ob sie den Blick zum Fotografen richten möchte, der sie dennoch nicht von ihrer Arbeit abhalten kann. Vielmehr führt ihr Blick sie in den Raum hinein, d.h., aus der Begegnung mit dem ostdeutschen Architekten-Fotografen Püschel hinaus: Sucht sie den Blick einer Kollegin im Raum? Denkt sie an Familienmitglieder, die einen der verheerendsten Kriege des 20. Jahrhunderts überlebt haben? Sie hat einen Schreibblock vor sich, der mittig aufgeschlagen ist und auf dem sie Forschungsergebnisse dokumentieren kann. In den Händen hält sie ein Thermometer, während vor ihr ein Regal mit zahlreichen Gasflaschen, Bechergläsern und Kolben aus Glas stehen. Sie trägt einen weißen Schutzmantel. Der Raum ist lichtdurchflutet. Durch ein großes Fenster tritt Tageslicht in das Chemielabor, durchströmt das Regal mit den Laborgeräten und lässt die rechte Gesichtshälfte der Chemiewerksarbeiterin erstrahlen. Ein Moment der Arbeit, des Wartens, des Forschens und des Blickes, der auch in Markers Coréennes seinen Ort gefunden hätte. Es ist ein Moment, mit dem der Architekt Konrad Püschel aus der DDR sich ein Bild von Nordkorea macht, das heißt, von der Provinz Hamgyŏng-namdo mit den dort lebenden Menschen nach dem desaströsen Krieg, über den die Parteizeitung Neues Deutschland in der DDR täglich berichtete. Hunderte fotografischer Aufnahmen machte er zwischen 1955 und 1959 während seines Aufenthaltes. Er besuchte nicht nur die Provinzhauptstadt Hamhŭng, sondern er dokumentierte in der Provinz Hamgyŏng-namdo vier von ihm definierte Formen des Siedlungsbaus mit Blick auf Machtverhältnisse verschiedener Gesellschaftsordnungen. Beispielsweise kommentiert er den Einfluss japanischer Kolonialisierung in Korea, welche Bauten der Industrialisierung in den Meergebieten hervorbrachte, mit: „Hier spricht nicht mehr die Gestaltung, sondern nur Technik und Ökonomie.“24 Hier spricht auch ein Städteplaner, der in seinem Studium bei Hannes Meyer und Ludwig Hilbesheimer am Bauhaus in Dessau Architektur als gestalterische Praxis gelernt sowie ausgeübt hat.

Püschels Fotoalben enthalten zudem fotografische Beobachtungen von Naturlandschaften der nordkoreanischen Provinz, die Grabstätte der Eltern des Gründungskönigs Ri Song-Gä der Choson-Dynastie in der Nähe von Hamhŭng, reproduzierte Zeichnungen von Blockhäusern der Brandfeldbauern des Kaima-Hochlandes, ein gezeichneter Grundriss von Hamhŭng von 1956, etc. Im Fotoalbum sind die Landschaftsbilder teilweise zum Diptychon oder Triptychon zusammengefügt. Eine Fabrikanalage – es könnte auch eine Kolchose sein – ist in Farbe fotografiert, während alle anderen Aufnahmen im schwarz-weiß Kleinbildformat reproduziert wurden. Als ob die fotografische Beobachtung eine Anamnese einer nordkoreanischen Bauhistorie liefern könnte, um sowohl das noch wenig Existierende zu begreifen, welches der Korea-Indochina-Krieg hat nicht zerstören können, und um das Zukünftige in Hamhŭng zu planen. Denn der Wiederaufbau der Stadt Hamhŭng in Nordkorea durch die Bau-Arbeitsgruppe aus der DDR ist nicht nur ein Projekt der „brüderlichen Freundschaft“ im Kontext der internationalistisch-sozialistischen Aufbauhilfe der DDR an Nordkorea, sondern auch ein umfassendes stadtplanerisches Raumprogramm – eine Wohnstadt-Maschine wäre es zu nennen – zur Programmierung einer neuen bzw. sozialistischen Gesellschaft nach einem Krieg, der Infrastrukturen sowie Lebensräume zerstörte und Millionen von Menschen zur Flucht zwang. Mit anderen Worten, ähnlich wie die Gründung der DDR eine Konsequenz des Krieges ist, geht auch der Etablierung der DVRK ein Krieg von globaler Dimension voraus, dessen Waffenstillstand über Monate hinweg in der 1954 Geneva Conference der Vereinten Nationen ausgehandelt wurde.25 Es scheint, als ob es die Macht des Krieges ist, die den Zustand der modernistischen Idee von tabula rasa, das als modernistisches Prinzip eines Plan Voisin gilt, herzustellen vermag. Denn in Nordkorea war es ein Krieg, der die utopische Idee von tabula rasa verwirklichte, eine neue Stadt ganz von Grund auf zu errichten. Der Zweite Weltkrieg war gerade vorbei. Mit anderen Worten, die Kluft innerhalb Europas war ein Symptom der Neuordnung eines globalen Gesellschaftssystem, das von konkurrierenden Mächten instrumentiert wurde, von denen die deutsche Mauer nur ein Beispiel war, während die Trennung von Korea nach 1953 ein weiteres ist: „es ist naiv zu fragen, woher der Krieg kommt: Die Grenze ist der Krieg,“ stellt Marker fest.26 Der Zweite Weltkrieg war vorbei, während ein Dritter Weltkrieg bereits und sofort begonnen hatte: Der globale Kalte Krieg. Dabei ist der Korea-Krieg der erste Heiße Krieg im globalen Kalten Krieg – nur fünf Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs. Es ist die verheerende Zerstörungskraft dieser Kriege, welcher die Bedingung schafft, eine neue, hier, eine sozialistische Gesellschaft zu konstruieren, zu verräumlichen, zu verorten, abzugrenzen, und zu programmieren. Dong-Sam Sin, Architekt und Projekt-Dolmetscher, schreibt dazu: „Als Einrichtungen, die für das Funktionieren des Lebens in dem Bezirk zu planen sind, kommen in Frage: Bezirksverwaltung, Kulturhaus mit Kino, Post, Polizei, Sparkasse, Hotel, Gaststätten, Kaufhäuser, Poliklinik, Apotheken, Handwerkerhof, zentraler Bauhof, Kohle und andere Lagerplätze, Betrieb der Straßenreinigung und Müllabfuhr, Feuerwehr und schließlich werden für die 11 oder 12 Wohnkomplexe noch Schulen, Kindereinrichtungen, Geschäfte und Gesundheitseinrichtungen erforderlich sein. Damit sind entscheidende Grundlagen für die Planung des Stadtbezirkes gegeben und es kann richtig losgehen mit der zweiten Etappe der Arbeit in Hamhŭng.“27 Auf der durch Krieg entstandenen tabula rasa produziert diese Wohnstadt-Maschine eine sozialistisch-koreanische Gesellschaft in einer Verstrickung von administrativen, ökonomischen, vegetativen, medizinischen, logistischen, produktiven, sozialen und kulturellen Prinzipien, die dazu führen, „Korea (als) ein Beispiel für proletarischen Internationalismus“ zu besprechen.28

Konrad Püschel, Nordkorea-Reise, 1956–1959.
Stiftung Bauhaus Dessau I_018378_1_F

Konrad Püschel, Nordkorea-Reise, 1956-59, Ausrichten des Blockes.
Stiftung Bauhaus Dessau I_018378_52_F

Konrad Püschel, Nordkorea-Reise, 1956-59, Einhaken eines Wandblockes.
Stiftung Bauhaus Dessau I_018378_55_F

Neben der Dokumentation des Bestehenden ist das Besondere an Püschels Fotoalben auch die Dokumentation der Bauweisen, Technologien und Arbeitsschritten des Aufbaus der Stadt Hamhŭng selbst. Zahlreiche Aufnahmen beschreiben Schritt für Schritt die Produktion des „Wandblocks,“ einer Art Platte wie sie später im Plattenbau verwendet wurden, unter handwerklicher Leitung koreanischer Arbeiter*innen.29 Teilweise reicht eine Fotografie der Situation nicht aus, sondern mehrere Fotos erzeugen eine Sequenz als ob sich Püschel eine Filmkamera gewünscht hätte, um den Verlauf in allen Gesten verfolgen zu können. Wohlgemerkt, wir sind in den 1950er-Jahren, d.h. die Verwendung von Fotomaterial folgt genau überlegt, es ist davon auszugehen, dass die Bilder mit dem Bewusstsein für limitierte Ressourcen gemacht wurden. Püschels detaillierte Fotodokumentation der Produktion der Platten-Wandblöcke, der Lehmformsteine und das Stampfen des Mörtels legt nahe, dass es sich hierbei zumindest teilweise um koreanische Bautechnologien handeln muss. Es bestätigt damit auch die von Architekt und Projekt-Dolmetscher Dong-Sam Sin beschriebene Produktionsweise: „Der von alters her für Wohnungsbau in Korea genutzte Lehm sollte als Baustoff verwendet werden.“30 Püschels Fokus auf der strukturellen Analyse einer nordkoreanischen Bauweise sowie die Involvierung nordkoreanischer Bautechnologien sind wesentliches Merkmal der Vorgehensweise des Wiederaufbaus der Industriestadt Hamhŭng durch Architekten/Stadtplaner wie Konrad Püschel aus der DDR.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Architektur-Internationalismus der DDR in Korea zwischen 1955 und 1962 nicht getrennt werden kann (a) von den Einschreibungen des Krieges, welcher erst das tabula rasa der Moderne zu erzeugen vermag. Es macht notwendig, wie die anti-koloniale Autorin und Architektin Samia Henni einfordert, die Geschichte der Architektur – auch die des Bauhauses – im Kontext von Imperialismus und Kolonialismus zu diskutieren, jedoch mit Fokus auf eben jene Praxisformen, welche imperialen Kriegen eine internationalistische Idee entgegen brachten. Spezifisch für die Arbeit des Bauhaus-studierten Architekten Konrad Püschel muss auch sein Studium (b) der vorhandenen koreanischen Architektur sowie (c) der Austausch mit nordkoreanischen Arbeiter*innen zu der Reflektion dieses Architektur-Internationalismus hinzugezogen werden.31 Dieser Ansatz scheint der radikal-modernistischen Utopie der tabula rasa die Notwendigkeit des Erinnerns an Vergangenes sowie die Praxis der am Aufbau einer Zukunft beteiligten Gesellschaft entgegenzusetzen. Dieses Verhältnis verschiedener Zeitlichkeiten ist komplex. Unmöglich, dieses Verhältnis als historisches Ereignis allein zu begreifen, sondern als Schichtung unterschiedlicher Zeitläufe. Seine Komplexität tritt dann zu Tage, wenn zwei Waisen der Geschichte, die wir hier Hamhŭng und Baubrigade genannt haben, „nach vielen Jahren des Exils“ wieder in Erscheinung treten, aber feststellen, dass ihre Dokumente in nicht zugänglichen Archiven liegen, nicht wahrgenommen werden, nicht vollständig sind, verstummt sind oder einfach bisher übersehen wurden.

Es ist genau in dieser Situation, in der ein Projekt wie bauhaus imaginista die Rolle der Skeptikerin gegenüber dem Etablierten sowie Kategorisiertem einnimmt. Es mag nicht zu einer völligen Verwandlung der vermeintlich etablierten Tochter a.k.a. Thronräuberin in eine „Ratte“ führen, wie Marker den Moment der Konfrontation beschreibt, sondern zu der Suche nach einer Sprache, welche das traumatische Ereignis durch eine Konstellation der Zeitschichten reflektiert und transformiert.

●Footnotes
  • 1 Chris Marker: Coréennes, Éditions du Seuil, 1959 (übersetzt von Doreen Mende für diesen Aufsatz). „The tale says that an orphan, rediscovering her parents’ home after many years of exile, had the surprise of finding herself there already – a double of herself, identical down to the smallest detail, who obviously greeted her as an intruder. Until the day when a neighbor (a skeptic) came to see them – with a cat. At the sight of it, the usurper jerked bolt upright with fright and took her true form again – that of a rat.“ (Englisch Version, S. 9, übersetzt von Brian Holmes)
  • 2 „Der Klub gliedert sich in zwölf Abteilungen: er hat einen Theaterraum mit 500 Plätzen und eine Filmapparatur aus der DDR.“ Bildunterschrift zu Zentralbild/Tautz, 4.3.1960, 71248/2N, Bundesarchiv, BArch DL 2/4413.
  • 3 Im Original auf Englisch, https://www.flickr.com/photos/kernbeisser/albums (aufgerufen am 2. September 2019). Im September 2019 hat das Album „Hamhŭng“ 18.281 Besucher.
  • 4 Zu erwähnen ist unter anderem: Die 16-klassige Handelsschule in Damaskus, realisiert 1956 als Kooperationsprojekt zwischen Syrien und der DDR: siehe Hans Präßler in Deutsche Architektur, 6. Jahrgang, 1957, Heft 10, S. 578–579. Das Glaswerk Hai-Phong, Volksrepublik Vietnam: siehe Deutsche Architektur 13, Sept. 1964) S. 539. Die Regierungsdruckerei in Tema in Ghana: siehe „Ghana: Regierungsdruckerei in Tema,“ Deutsche Architektur 13, Sept. 1964, S. 540–547.
  • 5 Hideo Tomita: „A Survey of Korean Settlements by Konrad Püschel, a Graduate of the Bauhaus“, The 13th Docomomo International Conference Seoul 2014, Korea, Session 17 (Asian Modernity) September 27, 2014. National Museum of Modern Art and Contemporary Art, Seoul, S. 416–418; Norbert Korrek: „Konrad Püschel – Städtebauer in der Sowjetunion, Nordkorea und der DDR“, in: Philipp Oswalt (Hg.): Hannes Meyers neue Bauhauslehre. Von Dessau bis Mexiko, 2019, S. 483–496; Daniel Talesnik: The Itinerant Red Bauhaus, or the Third Emigration, PhD Thesis (2016) in Architectural History and Theory, Graduate School of Architecture, Planning and Preservation, Columbia University, New York, ABE Journal (Architecture Beyond Europe), Vol. 11, 2017.
  • 6 Felwine Sarr: Habiter le monde – Essai de politique relationnelle, Montréal: Mémoire d’encrier, 2018, S. 11.
  • 7 Vortrag von Arjun Appadurai: The Graduate Institute, Geneva, 25. April 2017.
  • 8 Terry Smith: in: Hal Foster (ed.): Questionnaire on „The Contemporary“, OCTOBER 130, Fall 2009, S. 51.
  • 9 Olivia Lory Kay: „Gathering in the orphans: essay films and archives in the information age,“ in Journal of Media Practice, Volume 11, Nr. 3, 2010, S. 265.
  • 10 Fredric Jameson: The Ancients and the Postmoderns. On the Historicity of Forms, 2015, S. 253.
  • 11 Young-Sun Hong: Cold War Germany, the Third World, and the Global Humanitarian Regime, Cambridge University Press, New York 2015; Dong-Sam Sin: „Die Planung des Wiederaufbaus der Städte Hamhung und Hungnam in Nordkorea durch die DAG-Städtebaubrigade der DDR von 1955 bis 1962. Eine städtebaugeschichtliche Abhandlung aus der Sicht eines Zeitzeugen,“ Dissertation, HafenCity Universität Hamburg, Hamburg 2016.
  • 12 Ebd.
  • 13 Die rechtspopulistische Partei AfD wirbt im Landtags-Wahlkampf 2019 mit Parolen wie „Wir sind das Volk“ mit denen Demonstranten aus der DDR 1989 auf die Straße gingen.
  • 14 Siehe: Anna Abrahams, Sotsgorod: Cities For Utopia, 1996, 92 min.
  • 15 Young-Sun Hong: Cold War Germany, the Third World, and the Global Humanitarian Regime, Cambridge University Press, New York 2015, S. 60.
  • 16 „Die Deutsche Arbeitsgruppe besteht aus der Leitung (erster Leiter war Fritz Seltmann, zweite Leiter der Genosse Prässler), der Gruppe Projektierung und Städtebau (erster Leiter und Chefarchitekt war Genosse Hans Grotewohl, zweiter Chefarchitekt Herr Kurt Wickmann, danach Claus Peter Werner nur für Hochbau und erster Städtebaubaubrigadier Herr Konrad Püschel, danach Peter Doehler – Ergänzung durch den Verfasser), der Bauausführung (danach als Leiter vorgesehen Genosse Erich Seltmann) und der Gruppe Kfm. Abteilung (Leiter Genosse de Leuw). Die Gruppenleiter sind gleichzeitig Stellvertreter des Leiters der Arbeitsgruppe. Voraussichtlich wird die Arbeitsgruppe im Jahre 1956 etwa 150 Mitarbeiter umfassen. Die Mitnahme von Familienangehörigen (Frauen und Kinder) in bestimmtem Umfange ist gesichert.“ Siehe: Sim, 2016, S. 50.
  • 17 Shalini Randeria, in: Unraveling ties: from social cohesion to new practices of connectedness, 2002, S 284–311.
  • 18 Gabrielle Hecht: Entangled Geographies: Empire and Technopolitics in the Global Cold War, 2011.
  • 19 Dong-Sam Sin: „Die Planung des Wiederaufbaus der Städte Hamhung und Hungnam in Nordkorea durch die DAG-Städtebaubrigade der DDR von 1955–1962,“ 2016.
  • 20 Gayatri Chakravorty Spivak: Death of a Discipline, Columbia University Press, New York 2003, S. 82.
  • 21 Elizabeth Freeman: „Time Binds, or, Erotohistoriography,“ in Social Text 84–85, Vol. 23, Nos. 3–4, Fall–Winter 2005, S. 61.
  • 22 Neben den Fotoalben von Konrad Püschels Reise nach Nordkorea zwischen 1956 und 1959, zahlreichen Aufzeichnungen von Konrad Püschel sowie des Projekt-Dolmetschers Dong-Sam Sin, der Dokumentation zur „Reise nach Moskau“ und den Archiven der Vereinten Nationen in Genf zur 1954 Korea-Indochina Konferenz zählten deshalb Schriften der post-kolonialen Historikerin Young-Sun Hong zu einem wichtigen Gegenüber. Young-Sun Hong veröffentlicht über die Beziehungen von Korea mit dem geteilten Deutschland als Indikator eines „global humanitarian regime“ des Kalten Krieges, insbesondere auch in Hinblick auf emanzipatorische Politiken der Asian-African Bandung Conference von 1955 oder der Blockfreie Bewegung. Darüber hinaus schärfen zeitgenössische Debatten der anti-kolonialen Autorin Samia Henni sowie der Architekturtheoretikerin Ines Weizmann den Blick auf eine Architekturpraxis im Spiegel von Krieg, Imperialismus und Kolonialismus als strategisch-gestalterische Elemente.
  • 23 Archivnummer I_018378_1_F, Stiftung Bauhaus Dessau.
  • 24 Konrad Püschel: „Ein Überblick über die Entwicklung und Gestaltung koreanischer Siedlungsanlagen,“ Wissenschaftlichen Zeitschrift der Hochschule für Architektur und Bauwesen Weimar, VI. Jahrgang, 1958/59, Heft 5, S. 475.
  • 25 Bis heute ist der Abschluss eines Friedensabkommens Gegenstand von außenpolitischen Verhandlungen, Zeremonien, Verhaftungen und politischen Spektakeln zwischen Nordkorea und Südkorea bzw. den U.S.A.
  • 26 Marker: Coréennes, S. 9.
  • 27 Dong-Sam Sin: „Die Planung des Wiederaufbaus der Städte Hamhŭng und Hungnam in Nordkorea durch die DAG-Städtebaubrigade der DDR von 1955–1962,“ 2016, S. 77.
  • 28 Max Zimmering: Land der Morgenfrische, 1956.
  • 29 Es sei an dieser Stelle zu erwähnen, dass viele Arbeiterinnen auf den Fotos von Püschel auf den Baustellen zu sehen sind. Sie bedienen sogenannte Lattenlehren, die zur Ausrichtung des Wandblockes dienten, transportieren Lehmformsteine oder arbeiten im Chemielabor.
  • 30 Dong-Sam Sin: „Die Planung des Wiederaufbaus der Städte Hamhŭng und Hungnam in Nordkorea durch die DAG-Städtebaubrigade der DDR von 1955–1962,“ 2016, S. 70.
  • 31 Mit Blick auf die Forschung von Young-Sun Hong soll hier erwähnt werden, dass die Präsenz der Brigaden aus der DDR von den nordkoreanischen Partner*innen teilweise als hochproblematisch betrachtet wurden, die „made the former Japanese rulers pale in comparison“ Siehe: Hong: Cold War Germany, S. 69.
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The Spread of the Bauhaus in China

As early as the end of the 19th century up to the beginning of the 20th century, which is to say before the founding of the Bauhaus and after China’s forced opening through war to the outside world, China had already been witness to various experiments in modernization. Such experiments contributed to the laying down of a foundational mindset necessary for the acceptance of the Bauhaus in China’s traditional culture. → more

●Article
Richard Paulick and the Remaking of a Greater Shanghai 1933–1949

The article focusses on Richard Paulick’s sixteen-year exile in Shanghai. It is an examination of the interaction between a Bauhaus socialist and a Far East port city in its rush to modernize at the midpoint of the twentieth century. → more

●Article
Modern Vernacular — Walter Gropius and Chinese Architecture

This essay explores the connection between Walter Gropius and I. M. Pei, as well as the influence of the one on the other. After completing his studies, I. M. Pei worked with Gropius on plans for a university in Shanghai, which he subsequently realized in Taiwan, than in association with Chang Chao-Kang and Chen Chi-Kuan. → more

●Article
Bauhausmoderne und Chinesische Tradition — Franz Ehrlichs Entwurf für ein Haus des Handels in Peking (1954–1956)

In den frühen 1950er-Jahren bestanden gute diplomatische, politische und ökonomische Beziehungen zwischen der Volksrepublik China und der Deutschen Demokratischen Republik. Beide, sich als sozialistisch verstehende Staaten, waren 1949 gegründet worden. In diesem Aufsatz geht es um die besondere Beziehung zur chinesischen Architektur, Kunst und Gestaltung, die Franz Ehrlich entwickelte. → more

●Article
Bauhaus and the Origin of Design Education in India

This article is an example of “writing by being,” because the author had the privilege of being part of the pilot “batch” of Indian design teachers. These students, many from an engineering background, were to be India’s future design educators, and their first exposure to design education took place at the newly-founded National Institute of Design, India’s first design institute, established in 1961 and inspired to a large measure by Bauhaus ideology. → more

●Article
Moving Away from Bauhaus and Ulm — The Development of an Environmental Focus in the Foundation Programme at the National Institute of Design, Ahmedabad

The National Institute of Design (NID) came into existence at the intersection of postcolonial aspirations to design a new nation and the new citizen and Cold War cultural diplomacy. It was located in Ahmedabad, a medieval western Indian city on the banks of the river Sabarmati, famous for its textile mills and as the place where Gandhi began his anti-British campaigns. Initially it was housed, perhaps quite appropriately, in a museum building designed by Le Corbusier where discussions began on the appropriate educational philosophy and pedagogy: Who would produce new lotas for the new nation? Who would teach them and how? → more

●Article
Contemporary Reflections on NID History — Teaching through the Design Archive

I often stage chance encounters for students with archival materials at the NID: a rare photograph of the building in construction, an odd handwritten scribble on a drawing by M.P. Ranjan, a stunning collection of sound recordings by David Tudor and John Cage. The amazement and wonder created by this staging becomes the starting point for the pedagogical value of archives. → more

●Article
On Behalf of Progressive Design — Two Modern Campuses in Transcultural Dialogue

“The Indian state has only existed for 13 years. And world history would be unthinkable without its unorthodox influence. India has delivered more new content in the last decade than any other country.” HfG Ulm founder Otl Aicher’s report on his trip to India in 1960 and the slides he took during his journey across the country are impressive observations of a country in upheaval. From today’s perspective, this material reads like an overture to the future collaboration between two design schools: the HfG Ulm and the NID in Ahmedabad.   → more

●Article
Design for Need — Der Milchkiosk von Sudhakar Nadkarni

Während der Designstudent Sudhakar Nadkarni 1965 an der HfG Ulm an seiner Diplomarbeit zur Gestaltung eines Milchkiosks für seine Heimatstadt Bombay arbeitete, reiste der deutsche Architekt und Designer Hans Gugelot an das 1961 gegründete NID in Ahmedabad. An beiden Schulen war man überzeugt, dass nur ein rational begründetes Design, das sich mit den grundlegenden Systemen der Gesellschaft, der Infrastruktur, der Gesundheits- und Nahrungsmittelversorgung befasst, die unmittelbaren Bedürfnisse der Menschen ernst nehmen kann. Der Milchkiosk-Entwurf ist ein herausragendes Dokument einer Gestaltungshaltung, die Design als ein Mittel zur Verbesserung des Alltags begreift. → more

●Photo Essay
Abraham & Thakore — NID Fashion

Like most designer start-ups, A&T started as a very small design studio. We began by designing and manufacturing modest batches of textile and fashion items, manufactured mostly on handlooms and tiny printing and embroidery sheds in India’s still pervasive small-scale industrial sector. And indeed, 25 years on, our supply chain is still reliant on and supportive of many of these small enterprises. → more

●Article
Habib Rahman — A Bauhaus Legacy in India

Habib Rahman, born 1915 in Calcutta, studied architecture at MIT under Lawrence Anderson, William Wurster and Walter Gropius, who taught next door at Harvard University. Gropius got Rahman his first job after graduation in his firm where Rahman worked until he returned to India in 1946. Ram Rahman’s account of his father’s legacy and his contribution to modernist Indian architecture. → more

●Video
Architects’ Congress

The passenger ship Patris II transported the participants of the 4th International Congresses of Modern Architecture (CIAM) from Marseilles to Athens and back. Bauhaus teacher Moholy-Nagy, travelling as a “friend of the new building movement” produced this half-hour soundless film as a travel journal. → more

●Article
Der CIAM-Protest — Von Moskau zur Patris II (1932)

Entgegen allen internationalen Erwartungen – schließlich waren Walter Gropius, Le Corbusier, Erich Mendelsohn und andere eingeladen – befand sich am 29. Februar 1932 kein moderner Architekt unter den Hauptpreisträgern der ersten Wettbewerbsrunde für den Palast der Sowjets in Moskau. → more

●Article
A Migratory Life—from Dessau to Moscow to Mexico — Hannes Meyer and Lena Bergner and the Arts

In this article Marion von Osten focusses on the curatorial research involved in two of the project’s four chapters: Moving Away and Learning From. She rethinks the importance of the migratory life of the Swiss architect Hannes Meyer and Bauhaus weaver Lena Bergner, starting with Meyer’s two-year directorship of the Bauhaus Dessau, the couple’s time working in the USSR (1931–1936), and, finally, their decade-long period as exiles in Mexico, which lasted from 1939 to 1949, the year they returned to Switzerland. → more

●Article
Die Sozialisierung des Wissens und das Streben nach Deutungsmacht — Lena Bergners Transfer der Isotype nach Mexiko

Lena Bergner wird normalerweise als am Bauhaus ausgebildete Textilgestalterin charakterisiert. In ihrem zehnjährigen Exil in Mexiko widmete sie sich allerdings der grafischen Gestaltung, fast ausschließlich für antifaschistische Projekte. Eine Ausnahme sind ihre weitestgehend unbekannten Leistungen im Bereich der visuellen Kommunikation für das mexikanische Schulbaukomitee. Hier verwendete sie Otto Neuraths „Wiener Methode der Bildstatistik“ (Isotype). Dieser Text erörtert den Transfer der Isotype von Europa nach Mexiko am Beispiel von Bergner und ihren möglichen Berührungspunkten mit Neuraths bildpädagogischen Methode und untersucht, wie sich die Isotype von propagandistischen visuellen Kommunikationsformen abgrenzt. → more

●Interview
Praised, Sentenced, Forgotten, Rediscovered — 62 Members of the Bauhaus in the Land of the Soviets

In this interview with Astrid Volpert, she reviews her decades of research on Bauhäusler who emigrated to the SU and makes it clear that there were far more than seven of them heading east. Persons traveling from the Bauhaus to Russia were from eleven countries. They belonged to various denominations—there were Protestants and Catholics, Jews and atheists. Of the 15 women and 47 men, only 21 of them were members of communist parties. → more

●Translation
The Moscow Bauhaus Exhibition Catalogue (1931)

When Hannes Meyer had emigrated to the Soviet Union in 1930, one of the first things he did was organizing an exhibition about “his” Bauhaus. As early as in February 1931 Meyer had the exhibition Bauhaus Dessau. Period of Hannes Meyer’s directorship. 1928-1930 already ready to receive the Moscow public. It was shown at the renown State Museum of New Western Art. This is the first English translation of the exhibition catalogue. → more

●Article
After the Ball — Hannes Meyer Presenting the Bauhaus in Moscow

Hannes Meyer arrived in the USSR just a couple of months after being dismissed from his position as Bauhaus director in October 1930. These months were filled with attempts by Meyer and his supporters to protest this decision through all possible means: media campaigns, open letters, student demonstration and court trials. After arriving in Moscow, Meyer carried on the fight against his unfair dismissal. → more

●Article
From Recognition to Rejection — Hannes Meyer and the Reception of the Bauhaus in the Soviet Union

The history of the Stalinist critique of the Bauhaus and Hannes Meyer has two chapters. The first chapter spans the time from 1929 to the Architects’ Congress in the Soviet Union in 1937; the second consists in the condemnation of the Bauhaus in the GDR that took place on the trip by East German architects to Moscow in spring of 1950. This text tells the story of the first chapter. → more

●Article
Meyer’s Russia, or the Land that Never Was

It is quite hard to know where to start with Hannes Meyer in Moscow. It’s hard because, while there is plenty of documentation on him and his team in the Bauhaus Brigade—as well as other Western designers and architects (of these, Ernst May is at least as significant as Meyer, as is the Dutch designer Mart Stam, and each went on to produce more substantial work than Meyer after their respective Russian episodes)—the legacy of his work there presents certain difficulties in evaluating. → more

●Article
Moving Away to the Other End of the World — Reflections on the Letters Between Tibor Weiner and Hannes Meyer from the DAM Archive

This article examines the correspondence between a teacher (Hannes Meyer) and his former student (Tibor Weiner), who met at the Bauhaus in Dessau, going on to live for a period in the Soviet Union. Each migrated to Latin America shortly before the outbreak of World War Two, and returned to Europe in the late 1940s. The surviving letters between Meyer and Weiner, preserved in the DAM Archive in Frankfurt am Main, are not only a testimony of comradeship but also a window into some key moments in the first half of the twentieth century. → more

●Artists Work
Bauhaus in Russia — Haunted Houses

The following material was produced during the photographic workshop Bauhaus in Russia: Haunted houses, which took place in the framework of the exhibition bauhaus imaginista. Moving Away: The Internationalist Architect at the museum of contemporary art Garage in Moscow. Through an open-call we invited participants from several Russian cities to take part in the visual research on both the visible and invisible legacies of the “bauhauslers”. → more

●Artist Work
To Philipp Tolziner

For the exhibition bauhaus imaginista: Moving Away. The Internationalist Architect at Garage Contemporary Museum of Art, the contemporary artist Alice Creischer has been invited to respond to the personal archive of Bauhaus architect Philipp Tolziner. She produced reading of material relating to the architect’s socialist backgrounds and his work in the Soviet Union.  → more

●Artist Work
Sketch One: Lotte and Hermina — Script-Reading and Screening by Wendelien van Oldenborgh

The script that the artist Wendelin van Oldenborgh created for bauhaus imaginista: Moving Away. The Internationalist Architect as a public moment is an insight into the development of her larger film project which will premiere as a contribution to the bauhaus imaginista exhibition at Haus der Kulturen der Welt, March 2019. It features archive material around the personas Lotte Beese and Hannes Meyer, Hermine Huiswoud and Langston Hughes. → more

●Article
“All artists interlock!” — How Bauhäuslers created the “New Germany” and promoted the national economy

The Third Reich was in ruins, the surrender not yet signed. An architect painstakingly working his way through the debris to the Schöneberg town hall found a sign on the door of the building authority with his name. Appointed to office by the German Communist Party (KPD), city counselor Hans Scharoun immediately looked around for his people: “I’ve looked everywhere for you, where are you? Here we go!” → more

●Article
The “School in the Woods” as a Socio-pedagogical Ideal — Functional Analyses and Photographs by Peterhans

The building theory classes at the Bauhaus focused on imparting a functional understanding of architecture. Building had become a science. As a result, the ADGB Trade Union School was designed logically from the inside out. Walter Peterhans’ photographs of the school images illustrate both the architect’s intentions for the building and the environmental studies conducted by Bauhaus students. → more

●Artist Work
Scenes from the Most Beautiful Campus in Africa — A Film about the Ife Campus

Zvi Efrat, 2019, film stills from the exhibition video projection, 25 min, color, sound, English.
Courtesy of the artist. → more

●Article
The Legacy of Arieh Sharon’s Postcolonial Modernist Architecture at the Obafemi Awolowo University Campus in Ile-Ife Nigeria

The significance of Arieh Sharon’s postcolonial modernist architecture at Obafemi Awolowo University Campus at Ile-Ife is multi-dimensional. Built between 1960 and 1978, at first glance the campus core consists of an ensemble of modernist buildings. In this article Bayo Amole examines some of the physical and conceptual characteristics of the campus master plan and core area design in order to illustrate their significance as examples of postcolonial modernist architecture—identifying the most important aspects of their legacy, which has continued to guide the design of the campus as it has developed over the course of more than a half century. → more

●Article
Bauhaus Modernism and the Nigerian Connection — The Socio-Political Context of Arieh Sharon and the University Of Ife Design

It should be considered “against the run of play” for a Bauhaus-trained Israeli architect such as Arieh Sharon to have been named designer of the post-independence University of Ife. This paper examines how developments in the socio-political context of Nigeria and international politics—including history and policies in the education sector—“constructed” Sharon’s involvement in the University of Ife design and the spread of Bauhaus modernism to tropical architecture. → more

●Article
Nigerian Campus Design — A Juxtaposition of Traditional and Contemporary Architecture

The early to mid-twentieth century saw the International Style and modernism rapidly influence major Nigerian cities and towns, first as a result of colonialism and then independence. Discussing the architecture of two first-generation Nigerian Universities, the University of Ibadan and Obafemi Awolowo University, this article builds upon the established discourse concerning how architects assimilated the International Style into the tropical climate and sociocultural context of Nigeria. → more

●Article
Colonial Architecture in Ile-Ife

The architectural heritage credited to the colonial intervention of the British in Nigeria is a blend of features imported by Europeans accustomed to a temperate climate, mixed with adaptations derived from the principles of modern architecture and concessions to the region’s tropical climate. As such, colonial buildings of this era can be regarded as a hybrid architectural style. → more

●Article
The New Culture School for Arts and Design — Launched in 1995

The New Culture School for Arts and Design in Ibadan, Nigeria has involved the development and construction of a space for creative people working in many different media in order to advance their professional proficiency in the fine arts, theater, music, film, photography, design, writing and more. → more

●Article
Nation Building through Campus Architecture — Israeli Architects Arieh Sharon and Eldar Sharon’s Obafemi Awolowo University (OAU) Campus in Ile-Ife, Nigeria, 1962–1976

The campus of Obafemi Awolowo University (OAU), Ile-Ife, Nigeria, the first phase of which was built between 1962 and 1972, is a fascinating example of modernist architecture in Africa. As a case study of Africa’s assimilation of the modern style, its design is intriguing also due to the fact that it was built by Israeli architect Arieh Sharon (1900–1984), aided by his son, Eldar Sharon (1933–1994). → more

●Article
Beyond Cement and Iron — Contextualizing Israeli Architecture in Africa

My focus on construction and planning is not incidental. These fields played a crucial role in space-shaping processes during the first decades of the Israeli state, as well as in the construction of the territorial identity of its new citizens. Simultaneously, during the 1960s, the modernist construction projects undertaken in African countries post-independence were also evidence of a desire amongst newly independent African nations for postcolonial national unity. → more

●Article
Tropical Architecture / Building Skin

Like the modernist architecture that preceded it, tropical architecture was co-defined with modern bodies and the bodies of the tropics: initially those of colonizers but soon colonized bodies as well. The technologies of tropical architecture, based on a modernist rationalism adapted to tropical climatic conditions, were, in turn, offered as a developmental asset to colonized subjects, especially young people. → more

●Article
A Hot Topic — Tropical Architecture and Its Aftermath

Both the tropical architecture discourse in general and British notions of modernism in particular were embedded in larger discussions on climatic and culturally sensitive approaches to building developed within the International Congresses of Modern Architecture (Congrès International d’Architecture Moderne—CIAM) from the 1950s onward—notions rooted in the hygienic and medical discourses of colonial occupation. → more

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The Extension Buildings of the ADGB Trade Union School in Bernau — Documents of the Formalism Debate in the GDR

The former ADGB Trade Union School is regarded today as an icon of modern architecture. Designed at the Bauhaus under the direction of Hannes Meyer and Hans Wittwer together with the students of architecture, the building ensemble still stands as a paragon of collective work, reform pedagogical ideas and analytic architecture. Less attention has been paid to the extensions to the school, planned 1949–51 by Georg Waterstradt. These buildings stand as a valuable testimony to the vigor of GDR architecture. The “formalism debate” led to a rejection of Bauhaus architecture, and thus, the set of political-architectural principles exemplified by the Trade Union School. → more

●Article
Communistic Functionalist — The Anglophone Reception of Hannes Meyer

Philip Johnson described Hannes Meyer as a “communistic functionalist” whose most notable achievement was to have preceded Ludwig Mies van der Rohe as director of the Bauhaus. The position he assigned to Meyer was reinforced in the Bauhaus Exhibition of 1938 at MoMA. The particular view of the Bauhaus presented at MoMA in 1938 corresponds to the place of Meyer in the historiography of modern architecture in the 1930s, ‘40s, and ‘50s. The view that Meyer’s work allegedly lacked aesthetic interest, rendering it irrelevant to an Anglophone audience. → more

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Selman Selmanagić at the Crossroads of Different Cultures — From Childhood Years in Bosnia to Bauhaus Education and Travels

Selman Selmanagić’s childhood years in Bosnia, on the eve of the First World War, as well as his education in Sarajevo, Ljubljana and at Bauhaus Dessau between the two world wars, together with his work in Palestine and Berlin, shaped his worldview and experience with different cultures and traditions. Throughout his career, he perpetually strove to find contemporary answers for the challenges of the time he was living in. → more

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The “Hungarian Bauhaus” — Sándor Bortnyik’s Bauhaus-Inspired Budapest School Műhely 1928–1938

One of the many Hungarians associated with the Bauhaus, painter and graphic designer Sándor Bortnyik (1893-1976) opened his art and design school, Műhely, in Budapest in 1928 to bring the Bauhaus’s sprit and some of its teaching methods into Hungary. Even if Bortnyik’s school did not have the scope of the Bauhaus, it was an efficient experiment in an independent form of institutionalized education in the field of modern graphic design and typography. → more

●Article
Biology and Educational Models in the Pacific Southern Cone

The Chilean encounter with second-order cybernetics in the early 1970s was an essential part of the modernization project the state had been promoting since the 1920s, a project which also encompasses the 1945 reform of the architecture school. But if one reviews the history of this project with greater care, one can identify the reform of the new art school of 1928, which was the product of a social movement that began after the First World War, and that was able to implement in the main school of art of the country, a “first year of trial” similar to the methodology of the Bauhaus preliminary course, influenced by the trends of the “Active” or “New” school of the time. → more

●Article
For the Faculty of Architecture at METU — Bauhaus was a Promise

“ARCH 101 Basic Design” is the title of the introductory course offered to the first-year students in the METU Faculty of Architecture (Middle East Technical University, Ankara). Since the establishment of the school, this course has been conducted with a very strong Bauhaus impact. → more

●Article
From Social Democratic Experiment to Postwar Avant-Gardism — Asger Jorn and the International Movement for an Imaginist Bauhaus

The project bauhaus imaginista would be negligent if it did not address the artist group referenced by its title, the Mouvement Internationale pour un Bauhaus Imaginiste (International Movement for an Imaginist Bauhaus, or IMIB), founded in 1953 by Danish artist Asger Jorn together with a handful of French and Italian colleagues. Many of the theoretical and artistic positions advocated by the IMIB were developed dialectically in response both to the historical Bauhaus and the reconstitution of a Bauhaus-inspired pedagogical program at the Hochschule für Gestaltung (HfG) in Ulm. → more

●Translation
Letter from Asger Jorn to Max Bill — February 12, 1954

Asger Jorn read of Max Bill’s plans for the new Hochschule für Gestaltung in Ulm (HfG), a school modeled after the Bauhaus, in the British Architects’ Yearbook 1953, where Bill had placed a promotional article to attract prospective students and teachers. Excited by the possibility of participating in a new democratic pedagogical experiment and in pursuing his interest in fusing art and architecture, he wrote to Bill, inquiring about the role of art at Ulm and expressing his desire to secure a teaching position.

This is a translation of one of the letters Jorn send to Bill. → more

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