1927 – dreizehn Jahre nach seiner bekannten Tunisreise – zeichnete der Bauhausmeister Paul Klee einen Berber-Kelim und entwickelte mit dieser Zeichnung eine Beziehung zwischen textilem Handwerk, dekorativer Kunst und Abstraktion. Klees Zeichnung ist für bauhaus imaginista: Learning From Ausgangspunkt, um Sammlung, Aneignung und Untersuchung von vormodernen Handwerkspraktiken wie sie von Bauhaus-Lehrenden und -Studierenden praktiziert wurden, aus der Perspektive der globalisierten Gegenwart kritisch zu befragen.
Laut dem französisch-algerischen Künstler Kader Attia wurden nicht-westliche Museumsobjekte wie Berberteppiche von ihrer ursprünglichen Bedeutung gelöst, indem sie aus ihrem ursprünglichen Kontext entfernt wurden. Durch einen Prozess der Abstraktion wurden sie von dem physischen und sozialen Körper gereinigt, mit dem sie verbunden sein müssen, wenn sie funktionieren und vollständig sein sollen. Um die Identität eines Objekts vollständig zu verstehen, argumentiert Attia, müssen wir es wieder mit dem Körper verbinden.
Für bauhaus imaginista: Learning From wird der Französisch-Algerische Künstler Kader Attia eine neue filmische Arbeit produzieren. Seine Recherchen werden in Rabat vorgestellt und diskutiert. Laut Attia, werden nichtwestliche Objekte im Museumskontext ihrer Bedeutung entledigt. Sie werden von ihrer Funktion und damit von unserem Körper und ihrem sozialen Gebrauch getrennt.